Dienstag, 4. September 2018

Dem Fettnapf den Wind aus den Segeln nehmen

Liebe Leserin, lieber Leser,

"Fettnäpfe" lauern überall, und es ist menschlich, da hineinzuschlittern. Für viele ist das peinlich.
Aber, ich sage immer: Es menschelt überall. Wie man am besten mit Fettnäpfchen bzw. kleinen nicht gewollten alltäglichen Missgeschicken am besten umgeht, das habe ich Ihnen hier einmal im Rahmen der Schilderung kleiner Situationen dargestellt:
Und bevor Sie die Lösungen durchlesen, schätzen Sie doch einmal selbst ein, wie Sie in der entsprechenden Situation reagieren würden.

1. Kaffeeflecken vor einem Meeting 
Da ist man schon früh mit dem Auto angereist, um pünktlich zu sein. Man hat sich noch in der Bäckerei gegenüber dem Parkplatz einen "Coffee to go" geholt, sich wieder ins Auto gesetzt und dann ist es schon passiert: Der Kaffee schwappt auf die gute Bluse, das gute Hemd.
Wie würden Sie handeln?
Mein Tipp: Wenn es keine Möglichkeit der Säuberung gibt, z. B. im "Powder Room" bzw. "Waschraum" des Hauses, in dem das Meeting stattfindet, und Sie auch keine Möglichkeit haben, die Bluse / das Hemd zu wechseln, dann sollten Sie in den "sauren Apfel" beißen und zu dem Missgeschick stehen.
Sagen Sie Ihrem Gastgeber, der gewiss den Fleck bemerkt, aber aus Höflichkeit ihn nicht erwähnt, was passiert ist, am besten mit etwas Humor. Sie nehmen so auf diesem Wege den Wind aus den Segeln. Ich persönlich, habe für solche Fälle immer noch eine zweite Bluse / ein zweites Shirt dabei.

2. Den Nachnamen vergessen
Da haben Sie vor zwei Jahren eine interessante Person auf einem Empfang kennengelernt. Diese treffen Sie heute auf einer Messe wieder und können sich leider nicht mehr an den Nachnamen der Person erinnern.  Wie reagieren Sie?
Mein Tipp:  Geben Sie doch einfach zu,  dass Sie leider den Nachnamen Ihres Gegenübers nicht mehr wissen. Das kommt allemal besser an, als einen falschen Namen zu nennen. Und mit etwas Humor nehmen Sie auch hier den Wind aus den Segeln. Viele Seminarteilnehmer teilen mir mit, dass sie sich so schlecht Namen merken können. Hier habe ich einen Tipp: Ich merke mir Namen besser, wenn ich mir zu dem jeweiligen Namen ein Bild vorstelle, oder den Namen mit etwas assoziiere.
An was denken Sie, wenn Sie den Nachnamen "Ostertag" hören? An einen schönen Tag im Frühling mit Sonne? Dann ist das schon ein Schritt in die richtige Richtung, diesen Nachnamen nicht zu vergessen.

3. Gast in einem unaufgeräumten Auto kurzfristig mitnehmen
Das Auto ist leider nicht aufgeräumt bzw. geputzt, weil eben keine Zeit da war. Sie haben am Wochenende Pflanzen transportiert, was man dem Autoinneren ansieht
Ausgerechnet am Montag nehmen Sie einen Kollegen im Auto mit. Peinlich?
Wie reagieren Sie?
Mein Tipp: Sehen Sie die Seite von zwei Blickwinkeln. Mag das Auto für Sie unaufgeräumt und unordentlich sein, kann das für den anderen noch gar nicht so wirken.
Auch hier würde ich gerade heraus mitteilen, dass am Wochenende Pflanzen und Erde transportiert worden sind. Ihr Beifahrer wird es verstehen. Vielleicht war er selbst schon einmal in dieser Situation. Eher ist er erfreut, dass Sie ihn mitnehmen. Und diese Geste zählt doch oder?

4. Ein Stolperer auf der Bühne - vor Ihrem Vortrag
Wer das mal erlebt hat, der weiß zu gut, wie es einem dann ergeht.     
Wie reagieren Sie?
Mein Tipp: Auch hier kommt es darauf an, wie man mit dieser Sache umgeht. Hektisch und aufgeregt sein, bringt nicht weiter, es kann das ganze noch peinlicher wirken lassen.
Reagieren Sie gelassen, denn das kann wirklich jedem passieren. Wir alle sind keine Maschinen.
Nehmen Sie auch hier dem Ganzen den Wind aus den Segeln. Beginnen Sie doch Ihre Rede oder Ihren Vortrag gerade mit dem Bezug auf den Stolperer, nach dem Motto "Jetzt sehen Sie mal, so schnell wollte ich zu Ihnen kommen"...Humor tut sein Gutes und kann denn auch auf der Seite des Zuhörers ein Schmunzeln hervorrufen.

5. Das Weinglas aus Versehen umgeworfen
Sie sitzen bei einem Geschäftsessen abends und kommen versehentlich mit Ihrem Arm an das Weinglas Ihres Nachbarn, das umkippt und einen Flecken auf dessen Hemd hervorbringt.
Foto: Pixabay: ponce_photography
Wie reagieren Sie?
Mein Tipp: Versuchen Sie jetzt bloß nicht, mit einer Serviette daran herumzureiben.
Beachten Sie auch hier die entsprechende Distanzzone zu Ihrem Nachbarn.
Teilen Sie ihm mit, dass es Ihnen leid tut, und sagen Sie ihm, dass Sie für die Reinigungskosten auf jeden Fall aufkommen werden.
Stellen Sie den Fauxpas nicht den ganzen Abend in den Fokus. Das kommt weniger gut an.

Mein Resumée: Stellen Sie die alltäglichen Missgeschicke, die passieren können, nicht in den Vordergrund. Ein Personaler hatte mir einmal mitgeteilt: "Fauxpas können passieren, mir kommt es darauf an, wie derjenige, dem es passiert ist, mit dem Fettnäpfchen umgeht".

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine fettnäpfchenfreie erfolgreiche Arbeitswoche.

Bleiben Sie mir inspiriert
Herzliche Grüße
Karin H. Schleines

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